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Gestern haben meine Liebste und ich das vollendet, was wir unlängst begonnen hatten: Die Entrümpelung des Gartens und des Kellers. Vor einer Woche hatten wir mit dem Gartenhaus angefangen (vgl. ‚Ein Tag im Staub‘), an Ostern habe ich mich dann über die Werkstatt hergemacht. Mein Herr Vater hat einen Kleinen 7-Kubikmeter-Container bestellt und meine Frau Mamá zweifelte arg dran, ob wir ihn vollkriegen würden. Das Ergebnis spricht für sich, um hier mal etwas vorweg zu nehmen.
Es war kalt und bewölkt, außerdem auch noch windig ohne Ende. Daher wurde wieder das obligatorische Feuer entfacht, Brennmaterial ist immer genug da. Die Entrümpelung begann im Keller, alte Pressspanplatten, angeschimmelt und aufgeweicht, teilweise in total seltsamen Formen (wir haben auch den Ausschnitt gefunden, den der Küchenmonteur vor 20 Jahren für das Spülbecken gemacht hat…). Desweiteren fanden wir auch noch die Teppich-Abschnitte, die die Bodenleger vor 10 Jahren übriggelassen hatten, von winzigen Stückchen bis zu etwas größeren Stückchen. Allesamt srogfältig verpackt. man weiß ja nie, ob man die nicht noch brauchen kann. Und Rohre, kurze, kleine, dicke, dünne – aber alles nur Stückwerk, nichts, was man noch verwenden könnte – eigentlich. Diese Generation ist schon was ganz Besonderes, alles hamstern, man kann es ja nocheinmal brauchen. Sicherlich ist das teilweise vernünftig. Wir haben ja auch nicht alles weggeworfen. Ich tue mich auch eigentlich sehr schwer damit, dinge zu entsorgen, die man vielleicht noch brauchen kann – da bin ich auch ‚geschädigt‘ durch meine Erziehung. Aber irgendwo hört’s auf – wenn man dann schon nicht mehr weiß, was wo ist… Jedenfalls wurde der Container voll, auch die schon gut abgelagerten Sperrmüll-Kandidaten, die noch eingelagert waren, flogen nun endlich raus. Dabei fand ich denn auch die Dampfmaschine wieder und es juckt mich in den Fingern, das Teil zu überholen und wieder in Gang zu setzen. Aber ein andermal…
Bei den Aufräumarbeiten gab es auch ein Opfer zu beklagen. Der kleine Unterstand, den mein Herr Großvater an den Gartenschuppen angebaut hatte (unerwarteterweise ein weiteres Provisorium, aus zwei Alten Türen und einem noch älteren Fensterrahmen zusammengekloppt) ist nach einer zärtlichen Anlehnung meinerseits zusammengebrochen (schade aber auch). Gut, dass der Container gerade dastand, die Türen (aufgeweichter Presspan mit guter Porta-Folie bespannt) flogen gleich raus, die vermoderte Palette ging den Weg ins Feuer.
Kurz nachdem ich sagte ‚Mich wundert’s, dass wir hier kein Ratten- oder Mäusenest gefunden haben‘, informierte mich meine Liebste, dass ich auf eben einem solchen possierlichen Tierchen herumtrampelte. Sie war, dank der Trockenheit, sehr stark mumifiziert. im Laufe der Zeit fanden wir noch drei weitere ebensolche Tut-Anch-Amun-Ratten, die wir alle (unter Absingen frommer Choräle, versteht sich) dem feuer übergaben. Ein bisschen eklig war das schon. Aber jetzt ist’s geschafft – iher ein kleines Vorher-Nachher-Bild:
Am Ende war der Container dann voll. Und zwar richtig voll. Dummerweise sah meine Mutter, dass wir einen alten Kleiderständer weggeworfen hatten (vielmehr nur einen Teil davon), aber dieses Ding musste ich ihr dann doch wieder rausziehen. Was soll ich sagen – In kleinen Dingen bin ich großzügig. Im Großen und Ganzen hat sich die Aufräum-Aktion durchaus gelohnt. Jetzt bin ich nur gespannt, zu welchem Auto der übrige Satz Reifen gehört, die wir noch gefunden haben…